Diesen Film produzierte Axel Fuhrmann als Producer der merkur.tv GmbH im Auftrag des WDR. Buch Axel Brüggemann, Regie Axel Fuhrmann.
Nicht nur die BRD wird im September 2009 sechzig sondern auch ihre Musikgeschichte. Von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit über das Wirtschaftswunder, die Studentenrevolte, Flower Power, den Heißen Herbst, die Ölkrisen, den Mauerfall, die Globalisierung und die Wirtschaftskrise – Musik war immer dabei und begleitete alle großen und kleinen Ereignisse, die in der BRD für Schlagzeilen sorgten.
Mit sechs einstündigen Konzerten an sechs illustren Orten der alten Bundeshauptstadt, an denen wegweisende politische Entscheidungen fielen, feiert das Beethovenfest Bonn am 06. September die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Jeder dieser Orte wird für eine Dekade in der Musikgeschichte der zurückliegenden 60 Jahre stehen und das spezielle Lebensgefühl dieser Dekaden in einer ebenso lebendigen wie überraschenden Mischung aus Unterhaltung, Jazz, alter Musik und Avantgarde wieder aufleben lassen.
Buchautor, Musik- und Politikfeuilletonist Axel Brüggemann begibt sich in dieser Reportage auf eine spannende Spurensuche nach den musikalischen Strömungen der zurückliegenden sechzig Jahre. Selbstverständlich kommt er dabei an den politischen Höhepunkten aber auch an den Tragödien und Skandalen nicht vorbei, die die Deutschen in Atem hielten. Immer wieder kommt er zu der Erkenntnis: Musik beeinflusst Politik und Gesellschaft weit stärker als wir es wahr haben wollen. Axel Brüggemann startet und beendet seine 60-minütige Reportage im Haus der Geschichte. Auf seinem Weg durch sechs Jahrzehnte Musik und Demokratie stößt er auf eine unglaubliche stilistische Vielfalt von Benny Goodmann, Duke Ellington und Charly Parker über John Cage, Karlheinz Stockhausen und Helmut Lachenmann bis hin zu den Beatles, Astor Piazzolla und Hildegard von Bingen. Axel Brüggemann interpretiert die Musik, mit gelegentlichen Seitenblicken in alte Ausgaben von „Gala“ oder „Die Bunte“, als klingenden Ausdruck der jeweiligen Jahrzehnte und als Statement ihrer künstlerischen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. Dazu interviewt er Musiker und Komponisten vor Ort zur Musik und ihrer Wirkung auf das damalige und das heutige Publikum. Die Verwendung von historischem Archivmaterial wird auch optisch dem Zeitgeist der zurückliegenden sechzig Jahre BRD-Musikgeschichte Rechnung tragen.