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Kein Werk Bedřich Smetanas (1824 – 1884) ist mit seiner Biografie enger verbunden, keines politisch aufgeladener und keines wird weltweit öfter gespielt als die „Moldau“. Die bekannteste Tondichtung aus Smetanas Zyklus „Mein Vaterland“ ist Symbol nationaler Identität der Tschechen. Im Konzentrationslager Mauthausen bei Linz spielten tschechische Häftlinge 1944 die „Moldau“ als Symbol ihres ungebrochenen Durchhalte-Willens. Seit Smetana die „Moldau“ schrieb, gilt sie als politisches Manifest. Sie ist ein Ohrwurm, den jeder sofort erkennt. Sie ist Inbegriff tschechischer Kultur und mit ihr feiert sich die Nation bis heute. In Zeiten nationaler Befreiung von der Donau-Monarchie im 19., während der Nazi-Okkupation und der sowjetischen Herrschaft im 20. Jahrhundert – die „Moldau“ gab den Tschechen im Widerstand Hoffnung und Zuversicht auf Freiheit und Selbstbestimmung. Seit 1946 wird sie jährlich am 12. Mai, dem Todestag Smetanas, zur Eröffnung des Prager Frühlings gespielt.
Jakub Hrůša ist im tschechischen Brünn geboren und der Shooting Star unter den jungen, international renommierten Dirigenten. In diesem Film probt und dirigiert er die „Moldau“ und zeigt wie eng das Werk mit der Natur, der Landschaft Tschechiens und dem Leben des Freiheitskämpfers und Komponisten Smetana verbunden ist. In Parallelmontagen geht die us-amerikanische Musikforscherin und Smetana Expertin Kelly St. Pierre, Autorin des Buches “Bedřich Smetana – Myth, Music and Propaganda”, entlang des Flusses auf eine Reise durch die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Werkes, um zu erkunden, was der Vaterlandsbegriff den Tschechen heute bedeutet und wie sie ihn noch immer mit der Moldau verbinden. Sie Smetana Forschern und Politikern, die ihr erzählen, was ihnen Begriffe wie Nation und Vaterland heute bedeuten.