Zwölftonreihen im Free-Jazz-Sound? Cool! Kubanische Rhythmen? Mambo! Bandenkrieg, Lovestory, Tod, Gewalt und Happy End. Jazz, Oper und Unterhaltungsmusik. In Sachen musikalische Stilvielfalt, Stoff und Erfolg könnte man sie als „Zauberflöte“ des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Bis heute, fast 60 Jahre nach ihrer Uraufführung 1957, gilt sie als die „Mutter des Musicals“ – die WEST SIDE STORY.
Nach ihrer Broadway-Premiere feiern die Kritiker sie als Meilenstein in der Entwicklung des amerikanischen Musicals. Leonard Bernstein verbindet darin zum ersten Mal unterschied-liche historische und aktuelle Musikstile, Gesang, Tanz und Schauspiel miteinander – einmalig und auf allerhöchstem Niveau. Das Remake des shakespeareschen Romeo und Julia – Stoffes, in dem die Banden der Jets und der Sharks gegeneinander kämpfen, ist heute so aktuell wie damals: Nach wie vor grassiert nicht nur in New York sondern in vielen Weltmetropolen die Gewalt unter Jugendlichen vor dem Hintergrund von Migration und Fremdenfeindlichkeit.
Schon die Uraufführung war eine heikle Angelegenheit: Komponist Leonard Bernstein, sein genialer Texter Stephen Sondheim und Starchoreograph Jerome Robbins mussten ihr neues Stück in den weitgehend prüden USA gegen starke Widerstände durchsetzen. Erst die Hollywood-Verfilmung des Stoffes brachte 1961 endgültig den Durchbruch und 10 Oscars.
Seither gilt die WEST SIDE STORY als das vielleicht perfekteste Musical aller Zeiten. Doch was macht seinen Reiz aus? Welchen Stellenwert hat es in der Musikgeschichte? Wer waren die Protagonisten, Leonard Bernstein, Stephen Sondheim und Jerome Robbins? Was ist aus den Darstellern der Uraufführung geworden? Was aus den Filmdarstellern? Wie aktuell ist die Story noch heute? Wo kämpfen Jugendgruppen noch immer gegeneinander? Und wie fällt der heutige Blick auf dieses Meisterwerk aus?
Die Dokumentation begibt sich auf eine spannende Spurensuche in der Entstehungs- und Wirkungs-Geschichte der WEST SIDE STORY.